Das breite
Spektrum
fränkischer Vielfalt
Die Vielfalt Frankens spiegelt sich auch in einer bunten Palette von Rebsorten wider.
Reben stellen sehr individuelle Ansprüche an ihren Standort, den Boden, das Klima und entfalten ihre beste, erntefähige Reife zu unterschiedlichen Zeitpunkten von September bis Oktober.
Größe, Form und Farbe der Blätter und der Triebe – z.B. hell-/dunkelgrün bis rötlich, gezahnt, rund, gelappt, behaart, u.ä. – stellen Bestimmungs- und Erkennungsmerkmale von Rebsorten im Weinberg dar.
Form, Farbe – z.B. gelb, grün, rot bis blau, rund, kompakt, geschultert, u.ä. – und unterschiedliche Aromen sind charakteristische Eigenschaften vollreifer Trauben und ihrer Beeren.
Sehen, anfassen, schmecken – also “begreifen” können Sie die Rebsortenvielfalt in unserem beschilderten „Rebsorten-Garten“ des Weinwanderweges „Stein-Wein-Pfad“ im Würzburger Stein.
Weiße Rebsorten
ALBALONGA
(aktuell nicht mehr im Anbau) – eine Züchtung/Kreuzung aus “Rieslaner x Silvaner” der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Würzburg/Veitshöchheim. (1951 durch Prof. Dr. Hans Breider) Die lange, walzenförmige Form der Trauben und die hellgelb-weißlich aussehenden, reifen Beeren führten zum lateinischen Sortennamen (Weiße Lange); exotisch-fruchtige, säurebetonte Weine mit höchster, faszinierender Ausprägung als Auslese “und mehr”
MÜLLER-THURGAU
älteste und erfolgreichste Neuzüchtung 1882 in Geisenheim/Rheingau durch Prof. Dr. Hermann Müller, dessen Heimat im Schweizer Kanton Thurgau lag; nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ist die Abstammung “Riesling x Madeleine Royale”; “Brotsorte”, d. h. meist angebaute Rebsorte Frankens, frühe Reife, einfach und unkompliziert in den Ansprüchen an Standort und Klima; feinblumiger, frischer, häufig dezent muskatwürziger, fruchtsäuremilder Wein; Rebsorten Synonym ist “Rivaner” (“Riesling x Silvaner” in Schweiz und Elsass)
RIESLANER
RIESLING
traditionsreichste, wertvollste und international imageträchtigste deutsche Weißweinrebsorte; sehr hohe Lageansprüche, sehr späte Reife; anregende und nachhaltige Rieslingweine zeichnen sich aus durch “unvergleichliche Qualität”, rassige Säure, feine Eleganz, fruchtige, häufig an Pfirsich und Aprikose erinnernde Aromen – der “König der Weißweine”
RULÄNDER / GRAUER BURGUNDER
SILVANER
eine unserer ältesten Rebsorten, die “Charakter-Rebsorte” Frankens, um deren Herkunft sich auch “Sagenhaftes” rankt (nicht haltbar ist, die angebliche Herkunft aus Graf Draculas Transsylvanien); urkundlich in Franken nachgewiesen seit 1659 und im Würzburger Stein erstmals 1665 gepflanzt; mittlere bis hohe Lageansprüche, Reifezeitpunkt mittelspät; Silvanerweine überzeugen ohne hervorstechende Bukettaromen durch Ausgewogenheit, Mineralität, Vielfältigkeit, “Persönlichkeit” und Nachhaltigkeit
Rote Rebsorten
PORTUGIESER
auch Blauer Portugieser; die Rebsorte soll bereits im 18. Jh. aus Portugal oder Spanien nach Österreich gekommen sein; liefert häufig die Konsumqualitäten unter den Rotweinen; frühe Reife, große Trauben, sehr fruchtbar; feinfruchtiger (rote Johannisbeere, Himbeere), milder, häufig etwas hellerer Rotwein
SANKT LAURENT
auch Blauer Saint Laurent oder St. Laurent; sehr alte Rebsorte mit umstrittener, ungewisser Herkunft; die Namensgebung bezieht sich wahrscheinlich auf den Gedenktag des heiligen Laurentius (St. Lorenz) am 10. August, an dem die Trauben (10 – 12 Tage früher als der Spätburgunder) zu reifen beginnen; mittlere Lageansprüche; dichter, gehaltvoller, zart-herber Rotwein mit gutem Reife- und Lagerungspotential
SPÄTBURGUNDER
auch Blauer Spätburgunder; zählt zu den ältesten Kulturrebsorten der Menschheit; der Anbau in Burgund kann bis ins 4. Jh. nachgewiesen werden; der “rote Klassiker – König der Rotweine” gilt als Pendant zur Weißweinrebsorte Riesling; sehr hohe Ansprüche an den Standort, liebt in Franken besonders die warmen Buntsandstein-Lagen; eleganter, vollmundiger, körper-und alkoholreicher Wein